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Intervall, 2013, antonella cattani contemporary art, Bozen

Intervall, 2013, antonella cattani contemporary art, Bozen

2013-07-11 - 2013-08-24

Unter dem Eindruck von Musik kann ebenso ein Bild entstehen wie ein Bild einen Klang vermitteln kann. Das ist eines der Ziele, die sich die deutsche KünstlerinJulia Bornefeld bei der Realisierung der zwanzig Werke gesetzt hat, die in der Personale Intervall in der Galerie Antonella Cattani contemporary art in Bozen zu sehen sind.. 
Um sich mit dem Thema Musik auseinanderzusetzen, geht die Künstlerin wie gewohnt von ihren eigenen Erfahrungen aus und macht diese zum Gegenstand ihrer „Enthüllungen”. In einer Musikerfamilie aufzuwachsen – ihr Großvater war Orchesterdirigent am Tiroler Landestheater – hat zweifellos ihre künstlerische Arbeit derart beeinflusst, dass gerade in der Musik der Leitfaden zu suchen ist, der seit über zwanzig Jahren ihr Werk durchzieht.  
 

In ihrem Werdegang begegnen wir daher ebenso Arbeiten, die ausdrücklich auf die Form von Musikinstrumenten verweisen wie auch auf deren Umwandlung in andere Formen. Das ist der Fall bei der Installation Fantasia e Bagatelle, die letzthin innerhalb der Personale im Museum Ferdinandeum von Innsbruck gezeigt wurde, in der die Klavierpartituren sich in eine Kinoleinwand verwandeln, auf der sich Tanz-, Kampf- und Liebesszenen abwechseln.  Auch in diesem Fall bietet die Künstlerin eine surreale, assoziative Innensicht auf das Leben.
Indem sie verschiedene Disziplinen verwendet – von der Malerei bis zur Installation -, die ihr ermöglichen, eine Welt mit einer anderen in Verbindung zu setzen, eine Form mit einer Erzählung, eine Technologie von heute mit einer Legende von gestern, bestätigt sich Bornefeld als Erfinderin neuer, nie zuvor beschrittener Wege. Die Ausstellung in der Galerie Antonella Cattani contemporary art entwickelt sich rund um die Installation Final Play, die aus einem Flügel besteht, dem die Künstlerin seinen inneren Mechanismus entnommen hat; der Resonanzkasten, also die Seele des Klaviers, ist weiß bemalt und mit einer Plexiglasscheibe verschlossen, auf der zarte Zeichen einer Malerei erscheinen, die zum Klang wird.
Auch für die Gemälde und Zeichnungen an den Wänden der Galerie bedient sich die Künstlerin der realen Welt der Musik, um Gefühlen und Vorstellungen Form zu verleihen.